Eine Geschichte „von unten“ aus dem Leben seines Schwiegervaters hat der Journalist und Autor Matthias Dohmen zusammengestellt: Fritz Teschner war Hauer auf dem Bergwerk „König Ludwig“. Er hat von Breslau bis Recklinghausen ein Leben geführt wie sicher viele andere.
Das Besondere: An ihn erinnern sich in dem kleinen Büchlein „Der Mann, der keinen Bahnhof kaufen wollte“ viele Menschen aus seiner Familie und dem Bekanntenkreis, die Nachbarn fassen zusammen: „Er war ein guter Kumpel.“
Das Leben des Fritz Teschner von 1923 bis 2016 in kleinen Bildern, Erzählungen, Fotos und Dokumenten zeigt eine Sozial- und Familiengeschichte vor allem der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, denn vom Krieg wollte Fritz Teschner nicht mehr erzählen. Auch seine Arbeit unter Tage kommt nur kurz weg, dafür viele Erinnerungen an einen fleißigen, familienfreundlichen Bergmann.
Hobbys wie Malen, Monopoly-Spiel (daher der Buchtitel) oder seine Autos, seine Bücherliste und Pfeife erhellen ein langes Leben mit vielen Interessen und viel Arbeit.
Wer nur die eher private Familiengeschichte samt (etwas unübersichtlichem) Stammbaum erkennt, übersieht, dass dies Büchlein auch ein Teil einer Sozialgeschichte der Immigration ins Revier ist.
Rolf Euler, Marler Zeitung, 26.2.2020